Marcus Steinweg: Definition der Kunst
Definition der Kunst
(p. 119 – 139)

Marcus Steinweg

Definition der Kunst

Die Definition der Kunst muss sich der Frage des Subjekts öffnen. Was ist ein Subjekt? – und inwiefern artikuliert das Kunstwerk die ontologische Struktur des Subjekts im Allgemeinen? Wenn es ein Subjekt nur als Öffnung auf die Dimension des Nicht-Subjektiven gibt, auf die Grenzen subjektiver Signifikanz, sei es das Unbewusste, die Materie, die Geschichte als blinder Prozess, auf die Kontingenz, dann ist das Kunstwerk der Ort, an dem sich ein Subjekt mit dem Inkommensurablen eingelassen hat, um ihm eine Form zu geben, die eine Art Präzisierung des Chaos darstellt. Die Evidenz dieser Formgebung entzieht sich den Imperativen der Verständlichkeit und Kommunikation, indem sie den sie steuernden Tatsachenobskurantismen widersteht.

  • art contemporain
  • Alain Badiou
  • esthétique

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Tobias Huber (éd.), Marcus Steinweg (éd.): INAESTHETIK – NR. 0

Inästhetik denkt die Kunst von der Philosophie und die Philosophie von der Kunst her, ohne dabei das eine zum Objekt des anderen zu machen, ohne eines ans andere zu binden oder dem anderen unterzuordnen in der Überzeugung, dass in der Philosophie wie in der Kunst das Unendliche nur jeweils unterschiedliche endliche Formgebungen erfährt. Inästhetik zeichnet »die aus der unabhängigen Existenz bestimmter Kunstwerke hervorgehenden intraphilosophischen Wirkungen« nach, wobei die Philosophie die Immanenzebene bereitstellt. Inästhetik bringt ein Denken in Anschlag, das Kunst und Philosophie gleichermaßen als Wahrheitsproduktion auffasst und, im Sinne Badious, die »Treue« zu diesen Wahrheiten aufrechterhält. Inästhetik versucht die Ebene einer allgemeinen Ontologie zu fixieren, auf der sich das Verhältnis von Philosophie und Kunst aufspannt. Inästhetik erscheint als Zeitschrift im Halbjahresrhythmus und stellt unter wechselnden Thementiteln internationale Positionen neben explizit jüngere Ansätze. Inästhetik will internationale zeitgenössische Konfigurationen sichtbar machen und operiert daher bewusst mehrsprachig.

Table
  • 3–10

    Editorial

    Tobias Huber, Marcus Steinweg

  • 11–26

  • 11–26

  • 11–26

  • 27–56

    Can the new be thought? . Bruno Bosteels interviews Alain Badiou

    Alain Badiou, Bruno Bosteels

  • 27–56

    Kann man das Neue denken?. Bruno Bosteels im Gespräch mit Alain Badiou

    Alain Badiou, Bruno Bosteels

  • 57–71

    Kunst, Politik, Geschichte. Bemerkungen zu Badiou und Rancière

    Bruno Bosteels

  • 57–71

    Art, Politics, History. Notes on Badiou and Rancière

    Bruno Bosteels

  • 73–80

    Die Odyssee des Realen

    Alexandre Costanzo

  • 73–80

    The Odyssey of the real

    Alexandre Costanzo

  • 73–80

    L’Odyssée du réel

    Alexandre Costanzo

  • 81–102

  • 81–102

  • 81–102

    Thinking between the disciplines. An aesthetics of knowledge

    Jacques Rancière

  • 103–118

    Zur Aktualität ästhetischer Autonomie. Juliane Rebentisch im Gespräch

    Juliane Rebentisch

  • 119–139

    Definition of art

    Marcus Steinweg

  • 119–139

    Definition der Kunst

    Marcus Steinweg

  • 141–148

    Zur Topik des Werkbegriffs in der Moderne

    Sebastian Egenhofer

  • 141–148

    On the topic of the concept of the art work in modernity

    Sebastian Egenhofer

  • 149–157

    Der Schein

    Alexander García Düttmann