Henriette Gunkel: Re/Positioning African Media Studies
Re/Positioning African Media Studies
(p. 198 – 203)

Henriette Gunkel

Re/Positioning African Media Studies
Die Herausforderung, Postkolonialität und Medialität zusammenzudenken

PDF, 6 pages

Journal of African Media Studies, hg. v. Winston Mano in Zusammenarbeit mit Monica Chibita und Wendy Willems, erscheint seit Oktober 2009 dreimal jährlich im Intellect Verlag, Bristol.

Journal of African Cinemas, hg. v. Keyan G. Tomaselli, Martin Mhando, erscheint seit Oktober 2009 halbjährlich im Intellect Verlag, Bristol.

Doris Hegner, Bernd M. Scherer (Hg.), Neues Afrikanisches Kino. Ästhetik und Politik. Betrachtungen von Manthia Diawara (African Film. New Forms of Aesthetics and Politics, 2010), München, Berlin, London, New York (Prestel) 2010, übers. von Herwis Engelmann, Petra Huber und Gerd Burger.

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Gesellschaft für Medienwissenschaft (éd.): Zeitschrift für Medienwissenschaft 4

Machen Medien Menschen und andere? So ließe sich die Kernfrage eines Mediendenkens fassen, das auf den formierenden Charakter medientechnischer Apparaturen abhebt. In Donna Haraways »Cyborg Manifesto« von 1985 kam diese Frage zu ihrem Bild: Cyborgs tauchen, so Haraway, immer dann auf, wenn die Grenze zwischen Maschine und Mensch oder Tier und Mensch porös zu werden droht. Seitdem
haben sich sowohl auf dem Gebiet der Technik als auch auf dem der Theorie die Grenzen weiter verschoben: Nicht-menschliche Wesen wurden von den Science Studies als Akteure (wieder)entdeckt, Computerprogramme werden nach lebendigen Prozessen modelliert, und VertreterInnen der Animals Studies fordern Menschenrechte für Tiere. Der Antihumanismus des 20. Jahrhunderts war von einem kritischen Impetus
gegenüber der Machtblindheit des abendländischen Humanismus geprägt und befragte Differenzsetzungen (Natur/Kultur, Frau/Mann, Tier/Mensch) hinsichtlich ihrer gesellschaftlichen Ein- und Ausschlusseffekte. Aktuelle anti-speziezistische Philosophien hingegen analysieren nicht länger die (mediale) Produktion von Differenzen, sondern feiern die Grenzüberschreitung hin zum Tier und zur Maschine als neue ontologische Stufe. Der Schwerpunktteil der Zeitschrift für Medienwissenschaft 4 setzt sich mit möglichen Konsequenzen dieser Negation von Differenz für die Konzeption des Menschen als Spezies unter anderen und als homo faber, der mit (Medien)Techniken operiert und manipuliert, auseinander.

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