Klaus-M. Kodalle: Levinas’ Beitrag zu einer philosophischen Theorie der Verzeihung
Levinas’ Beitrag zu einer philosophischen Theorie der Verzeihung
(p. 191 – 211)

Klaus-M. Kodalle

Levinas’ Beitrag zu einer philosophischen Theorie der Verzeihung

PDF, 21 pages

In ihren Beiträgen stellen Kodalle, Schmidt und Kapust in sehr unterschiedlicher Weise die Frage des Umgangs mit Wissen. Ist eine Verzeihung der Täter eine ethische und politische Antwort auf die erlittene Verfolgung, und ist sie möglich? Klaus Kodalle zeigt, nicht nur bei Levinas, eine Diskrepanz zwischen der philosophischen Antwort auf diese Frage und der persönlichen Haltung der Betroffenen.

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Pascal Delhom (éd.), Alfred Hirsch (éd.): Im Angesicht der Anderen
Gibt es eine Beziehung zwischen Ethik und Politik? Emmanuel Levinas gibt eine so eindeutige wie ungewöhnliche Antwort: Die Politik mag ihre Notwendigkeit dem Problem der Gewalt zwischen den Menschen entnehmen, ihre Legitimität findet sie nur im Verweis auf eine Ethik der absoluten Verantwortung für den Anderen. Dabei scheint die Levinas’sche Ethik meistens sehr fern von aller politischen Sorge. Der Andere ist keine Kategorie des Seins, er gehört nicht zur Welt, sondern ruft von jenseits des Seins und stört die Ordnung der Welt und des Lebens. Die Ethik führt jedoch zur Politik, die wiederum nur in der Ethik ihre Legitimität finden kann. Die Beiträge des Bandes stellen diese in Deutschland noch zu wenig beachtete Dimension der Philosophie Levinas’ dar und setzen sich kritisch mit ihr auseinander. Gemeinsam ist ihnen, dass sie deren Relevanz für das Denken des Politischen im allgemeinen sowie für die sehr aktuellen Diskussionen über die Menschenrechte, die Gerechtigkeit und die Legitimität der Demokratie anerkennen.