Frank Hesse: Sammlung Brandenburg, 2007
Sammlung Brandenburg, 2007
(p. 231 – 235)

Frank Hesse

Sammlung Brandenburg, 2007

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Die von Frank Hesse zu einem Tableau zusammengestellten Fotografien von Schuhen aus Naturmaterialien wie Kork oder Birkenrinde zitieren in ihrer Präsentationsweise, die bis ins 18. Jahrhundert gängige Darstellung naturwissenschaftlicher Beobachtungen. Im 20. Jahrhundert rückten die Taxonomien von Bernd und Hilla Becher dieses Format erneut ins Blickfeld. Frank Hesse verleiht den von Hildegard Brandenburg auf Urlaubsreisen zum Zeitvertreib hergestellten Objekten den Charakter einer kultur-anthropologischen Sammlung. Da er gerade nicht der strengen Scheidung von wissenschaftlichem Forschen und gesellschaftlicher Anwendung, von Produzent und Konsument folgt, macht er die Sammlung als forschende Praxis des Alltags erkennbar.

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Elke Bippus (éd.): Kunst des Forschens

Im Zuge der Verflechtung von Wirtschaft und Forschung sieht die Wissenschaft sich einem Ökonomisierungsdruck ausgesetzt, der anwendungs- und ergebnisorientiertes Wissen einfordert – auf Kosten des Wagnisses und der kritischen Reflexion. Könnte sich im Wechselspiel zwischen Kunst und (Natur-)Wissenschaft das Ideal der »freien« Wissenschaft und des Wissens wiederbeleben lassen? Was wäre die Spezifik künstlerischer und ästhetischer Forschungsverfahren und Wissensformen?

 

Die Beiträge rücken eine »Kunst des Forschens« in den Blick, die eine eigentümliche Vermischung theoretischer und kulturwissenschaftlicher Forschungen betreibt, im Feld des Sinnlichen und Begrifflichen gleichermaßen arbeitet und ästhetische mit epistemischen Praktiken vermengt. Eine solche »Aktivität des Erforschens« gewinnt eine politische Komponente, indem sie zur Vorbereitung und Verbreitung eines anderen Denkens von Verantwortung beiträgt und gängige Trennungen von Kunst und Wissenschaft, von Theorie und Praxis fragwürdig werden lässt.