Dieses Buch enthält Aufsätze zur Ausstellung und Aussetzung der Kunst: zur Kunst, die sich der Kritik und der Theorie aussetzt und mit beiden Resonanzkörper bildet, statt sich einfach von ihnen bestimmen zu lassen; zur Kunst, die zum Waisenkind wird, weil man sie in Museen ausstellt; zur Kunst, die einen Gebrauch ohne Aneignung einübt, der es dem Menschen verwehrt, einen Ort oder eine Sprache für sich zu beanspruchen; zur Kunst, die durch die Aussetzung des Bildes das Ergreifen einer umstürzlerischen Gelegenheit ermöglicht oder in der Abstraktion mündet, der sie selber entspringt; zur Kunst, die sich aufgrund ihrer wesentlichen Dummheit, ihrer Begriffsstutzigkeit oder Begriffslosigkeit der Kultur preisgibt und ihr zugleich widersteht.
Muss man nicht gegen die museale Fetischisierung der Kunst, gegen ihre Verdinglichung zur Kultur, gegen ihre abgrenzende und einengende Bestimmung das Verwischen der Spuren betreiben, das in ihrer eigenen Praxis liegt?
Die australische Künstlerin Elizabeth Presa, deren Werk einer der Texte gewidmet ist, hat mehrere Arbeiten zu diesem Buch beigetragen.