Die teilnehmenden Beobachtung an einer Fortbildung zu DFG-Anträgen untersucht ein disziplinenübergreifendes Symptom der deutschen Forschungsförderung: die Verbreitung von Übungspraktiken in der Antragstellung, sei es in derartigen Lehrgängen, sei es in Begehungsproben. Sie sind Vorformen des Forschens, die Institutionalisierung provisorischer Sprech- und Schreibweisen, die gegenwärtig auch die Entstehung wissenschaftlicher Projekte prägt.
Gesellschaft für Medienwissenschaft (éd.)
Zeitschrift für Medienwissenschaft 14
Medienökologien
broché, 192 pages
PDF, 192 pages
Die ökologischen Fragestellungen, die derzeit auf vielen Feldern der Kultur- und Medienwissenschaft diskutiert werden, gewinnen ihre Brisanz durch die weltweit geführten Debatten um Erderwärmung und Klimawandel. Im Begriff des Anthropozäns haben sie einen mächtigen gemeinsamen Nenner gefunden. Sie vermitteln eindringlich, dass die dauerhafte Veränderung der Erde durch technische Infrastrukturen, durch künstliche Umgebungen und durch Eingriffe in bestehende Ökosysteme ein Umdenken in den Natur- und in den Geisteswissenschaften gleichermaßen erzwingen sollte. Das Verhältnis von Technik, Kultur und Natur steht zur Disposition und damit auch eine Reihe von Grundbegriffen der Medienwissenschaft. Aus dieser Einsicht heraus formieren sich Ansätze, die nach dem systematischen Einsatz und der historischen Rolle von Ökologien der Medien fragen. Doch was damit gemeint ist, wie das Verhältnis von Medien und Ökologie gefasst werden könnte, welche Plausibilitäten die Ökologie für die Medienwissenschaft hat und welche Gegenstände die Medienwissenschaft ökologisch zu erfassen vermag, wird selten genauer in den Blick genommen. Die 14. Ausgabe der Zeitschrift für Medienwissenschaft mit dem Schwerpunkt »Medienökologie« setzt dazu an, Gebiete möglicher Medienökologien in historischer wie systematischer Sicht zu kartieren.
Schwerpunktredaktion: Petra Löffler und Florian Sprenger.