Georges Didi-Huberman: Blut der Bilder
Blut der Bilder
(p. 21 – 49)

Georges Didi-Huberman

Blut der Bilder

Traduit par Claudia Blümle

PDF, 29 pages

In der deutschen Erstübersetzung der frühen Studie »Blut der Bilder« zeigt Georges Didi-Huberman, wie das Blut in seiner formlosen Gestalt als Flüssigkeit in dem Moment zum Problem wird, in dem sich in der christlichen Malerei seit dem 13. Jahrhundert ein neues, eucharistisches Bildkonzept zu formieren beginnt. Innerhalb dieses indexikalischen, nicht-mimetischen Konzepts einer imitatio Christi fungiert das Blut als medialer Operator der Sichtbarkeit eines als Symptom und Inkarnation von Leiden und (ewigem) Leben Christi verstandenen Bildes; zugleich zeitigt das Blut als »Trans-Substanz« des Bildes in seiner Gestalt als Fleck (Pan) und formloser Faden einen Einbruch des Realen, der das imaginäre Register hin auf seine Grenze und Umkehrung treibt.

  • biologie
  • chrétienté
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Anja Lauper (éd.): Transfusionen

Seit der frühen Neuzeit erfuhr die Rede vom Blut wiederholte Umcodierungen: transformiert sich das christliche Blut des Erlösers nach 1600 zum physiologischen Träger des Lebens, so markiert 1800 das historische Datum, an dem es vom sozialen Unterscheidungsmerkmal zum Objekt eines Wissens vom Leben avanciert. Im Dispositiv der Bio-Politik wird das Blut zum Lebenssaft des biologischen wie des politischen Körpers.

Der Diskurs des Blutes wird von den verschiedensten Medien produziert, in Umlauf gebracht und reguliert, oder aber er wird selbst zum Medium. Die Momente des Übergangs, die Transfusionen zwischen verschiedenen Wissenskreisläufen, zwischen Kunst und Literatur, Ökonomie und Lebenswissenschaften sind das Thema des vorliegenden Bandes.