In seinem Buch »Die Existenzweise technischer Objekte« (1958) verwendet Gilbert Simondon die Begriffe »Ding« und »System« nicht. Er definiert vielmehr verschiedene Typen von Objekten und ihre Entwicklung innerhalb von technischen Linien. Seine Klassifizierung stützt sich nicht auf die Gebrauchsweisen, sondern auf das innere Funktionieren der Objekte und ihre Beziehungen zu ihrer »assoziierten Umwelt« (die natürlichen und künstlichen Bedingungen ihrer Arbeitsvorgänge). Diese Kriterien erlauben es, die Objekte ihrem Individualitätsniveau entsprechend zu sortieren, von den einfachsten Elementen bis zu den komplexesten Netzen. In späteren Studien hat Simondon diese Klassifizierung überarbeitet, indem er passive, aktive und informative Maschinen unterschieden und dabei die Fortschritte in ihrer Autonomie hervorgehoben hat.
Gerhard Gamm (éd.), Petra Gehring (éd.), Christoph Hubig (éd.), Andreas Kaminski (éd.), Alfred Nordmann (éd.)
Jahrbuch Technikphilosophie 2015
Ding und System
broché, 288 pages
PDF, 288 pages
Avancierte Technikphilosophen haben die Frage nach der angemessenen Gegenstandsebene nicht als eine Alternative zwischen Ding oder System begriffen, sondern darauf insistiert, dass es sich um Aspekte des Technischen handelt, die nur in ihrem Zusammenhang verständlich werden. Das Bemühen des Schwerpunktthemas richtete sich darauf, die Konjunktion zu bestimmen, die zwischen Ding und System besteht.