Mark B. N. Hansen, Erich Hörl: Medienästhetik
Medienästhetik
(p. 10 – 17)

Mark B. N. Hansen, Erich Hörl

Medienästhetik
Einführung in den Schwerpunkt

PDF, 8 pages

Das vorliegende Schwerpunktheft bemüht sich um eine radikale Rekonzeptualisierung des Ästhetischen als Medienästhetik. Hintergrund ist eine weitreichende geschichtliche Transposition, deren genauere Konturen sich zunehmend abzuzeichnen beginnen: Durch den Prozess der Kybernetisierung seit 1950 und noch einmal verschärft durch den Eintritt in die medientechnologische Prozesskultur, wie sie die multiskalaren, netzwerkbasierten, environmentalen, atmosphärischen Medien des 21. Jahrhunderts bringen, haben sich der Sinn und die Position des Ästhetischen als solche verschoben, hat eine Primarisierung des Ästhetischen stattgefunden und ist die Neubeschreibung des Ästhetischen zu einer der diagnostischen Schlüsselaufgaben von Medienwissenschaft avanciert. Unter dem Titel von Medienästhetik geht es heute nicht mehr nur um die Zusammenhänge zwischen der Evolution von medientechnischen Objektkulturen und den Modi unserer Wahrnehmungen und Empfindungen, sondern um ein Denken der weiter ausgreifenderen, eine Vielzahl von humanen und nicht-humanen Wirkmächte umfassenden sensationellen Gefilde neuerer maschinischer Anordnungen und Kollektive.

  • esthétique
  • Félix Guattari
  • cybernétique

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Erich Hörl

Erich Hörl

Erich Hörl est professeur de Culture et de Philosophie des Médias à l’Université Leuphana de Lüneburg et co-directeur du Leuphana Institute for Advanced Studies in Culture and Society. Il travaille principalement sur les questions d'une écologie générale et d'une critique de la pensée environnementale, ainsi que sur le problème de la condition disruptive. Parmi ses publications, on trouve Die heiligen Kanäle. Über die archaische Illusion der Kommunikation (diaphanes, 2005), des éditions programmatiques comme Die technologische Bedingung (Suhrkamp, 2011), General Ecology. The New Ecological Paradigm (Bloomsbury Academics, 2017), Critique and the Digital (avec N. Y. Pinkrah, L. Warnsholdt, diaphanes, 2021) et une édition de textes de Gérard Granel, Die totale Produktion. Technik, Kapital und die Logik der Unendlichkeit (Turia+Kant, 2020).
Autres textes de Erich Hörl parus chez DIAPHANES
Gesellschaft für Medienwissenschaft (éd.): Zeitschrift für Medienwissenschaft 8

Der Schwerpunkt MEDIENÄSTHETIK findet seinen Ausgangspunkt in einer Beobachtung Félix Guattaris, die in ihrer ganzen Dringlichkeit vermutlich erst heute einzusehen ist: Die Produktion von Subjektivität, die mit der allgemeinen Kybernetisierung der Lebensform einhergeht, wurde von Guattari als eine Frage der Ästhetik pointiert. Die medientechnologische Situation, die hinter dieser Neubewertung des Ästhetischen steckt, hat sich in den letzten zwanzig Jahren durch den Eintritt in eine Prozesskultur, wie sie die multiskalaren, netzwerkbasierten, environmentalen Medien des 21. Jahrhunderts bringen, ebenso verschärft wie ausdifferenziert.

Gastredaktion: Erich Hörl, Mark B. N. Hansen

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