Hans-Jörg Rheinberger: Wissenschaft und Experiment
Wissenschaft und Experiment
(p. 123 – 132)

Hans-Jörg Rheinberger

Wissenschaft und Experiment

PDF, 10 pages

Hans-Jörg Rheinberger widmet sich jenen prozessualen Aspekten des Experimentierens, die in der Regel als ›subjektiv‹ oder ›kontingent‹ verbucht und ausgeblendet werden, da sie dem Autoritätsanspruch wissenschaftlicher Handlungen zuwiderzulaufen scheinen. Ausgehend von seiner Beschreibung des Experimentierens als Form des offenen Welterkundens erörtert er die Rolle des Unschärfe- und des Serendipitätsprinzips bei der Herstellung epistemischer Dinge. Rheinberger zeigt, wie sich das überraschende Hervortreten des Neuen in der Wissenschaftsgeschichte meist zwischen den Polen des technischen und des epistemischen Zufalls abspielt. Rheinberger verortet das ästhetische Moment des Experimentierens dabei gerade in der Kombination von Vertracktheit und Handhabbarkeit von begrenzten, aber nichtsdestoweniger vielschichtigen Systemen. So werde ein Experimentalsystem nicht – wie oft behauptet – als schön oder ästhetisch empfunden, weil es ›einfach‹ ist, sondern weil es sich »auf einer Grenze« bewegt: Es hat eine Struktur, die sich repetieren lässt und die nicht zerfließt, zugleich aber birgt es Ungelöstes.

  • expérience
  • histore de l'art

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Hans-Jörg Rheinberger

Hans-Jörg Rheinberger

a enseigné la biologie moléculaire et l'histoire des sciences aux universités de Salzbourg, Innsbruck, Zürich, Berlin et Stanford, et dirige le Max-Planck-Institut de Berlin depuis 1997. Influencé par la pensée de Jacques Derrida, dont il a cotraduit la Grammatologie, il défend une épistémologie historique dont les objets principaux sont les systèmes expérimentaux. Il a publié de nombreux essais ainsi que des recueils de poésie.

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