Ulrike Haß, Marita Tatari: Eine andere Geschichte des Theaters
Eine andere Geschichte des Theaters
(p. 77 – 90)

Ulrike Haß, Marita Tatari

Eine andere Geschichte des Theaters

PDF, 14 pages

Die Einschließung des Theatergeschehens in den Protagonisten im Übergang vom 17. zum 18. Jahrhundert wird als Mitte der Entwicklung der Theaterformen genommen, von der aus sich die Geschichte des Theaters definieren lässt. Zweifellos sind die Theaterformen mit der Bestrebung dieser Einschließung und ihrer Auflösung verwoben, die die Geschichte des Subjekts ist. Aber zugleich findet in jeder Theaterform etwas Anderes statt. Ulrike Haß greift dieses Andere mit der Frage nach dem, was sie Chor nennt, auf. Darunter versteht sie eine neuartige Auffassung des Mitspiels aller Elemente. Das Gespräch diskutiert die Art, in der sich der Chor nach jeder der drei großen Verschiebungen in der Geschichte des europäischen Theaters (antike Tragödie, Literaturtheater, Theater der Gegenwart) gibt.

  • politique
  • art contemporain
  • Jean-Luc Nancy
  • contingence

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Marita Tatari

Marita Tatari

est professeure de philosophie à l’université de Patras. Elle a passé son doctorat à l'université Marc Bloch de Strasbourg avec Jean-Luc Nancy et son habilitation à diriger les recherches à Ruhr Universität Bochum. Elle était Humboldt-Fellow à l’UC Berkeley et le ZfL Berlin. Elle a enseigné à la Humboldt université et l’université des Arts à Berlin, ainsi qu’aux universités de Bâle, Bochum, Leipzig, Dresden et Kreta. Elle a été professeur en remplacement d’esthétique contemporaine à l’université de Musique et des Arts Performatifs à Stuttgart. Parmis ses publications sont les livres Kunstwerk als Handlung – Transformationen von Ausstellung und Teilnahme, Fink 2017, Orte des Unermesslichen – Theater nach der Geschichtsteleologie (Hsg.), diaphanes 2014, Heidegger et Rilke – Interprétation et partage de la poésie, L’Harmattan 2013, Ästhetische Universalität – Vom fortbestehenden Wir, Metzler (à paraître).
Autres textes de Marita Tatari parus chez DIAPHANES
Marita Tatari (éd.): Orte des Unermesslichen

Das Ende der Geschichtsteleologie wird als Voraussetzung einer Reflexion über die gegenwärtigen Künste begriffen. Jedoch bleiben gerade diejenigen ästhetischen und theaterwissenschaftlichen Diskurse, die in den neuen Kunstformen eine Überwindung der Tradition sehen, teleologisch. Vielleicht ist aber dieses Ende, das wir erleben, nicht als Überwindung, Bruch, Sprengung oder Verabschiedung zu verstehen, sondern – so eine Formulierung von Jean-Luc Nancy – als Mutation unseres Bezugs zu unseren Zwecken. Das vorliegende Buch diskutiert diesen Ansatz angesichts des Verhältnisses von Kunst und Politik, der Entwicklung der Technologie und der gegenwärtigen Finanzökonomie. Es stellt die Frage, was diese Mutation für die Analyse der Theatergeschichte und der Theaterpraxis bedeutet.