Marita Tatari: Zur Einführung
Zur Einführung
(p. 7 – 21)

Marita Tatari

Zur Einführung
Theater nach der Geschichtsteleologie

PDF, 15 pages

Die Dialektik der Selbstverwirklichung und ihre Aporien bestimmen explizit oder implizit die Betrachtung der Geschichte und der Gegenwart des Theaters. Das Ende der Geschichtsteleologie, das epistemologisch die deutschsprachige Theaterwissenschaft prägt, wird noch in der Logik der Verwirklichung formuliert. Indessen erleben wir heute, so die These dieses Buches, eine neuartige Verschiebung der Problematik der Verwirklichung. Die einzelnen Gespräche verfolgen diese Verschiebung im Verhältnis von Kunst und Politik, in der Entwicklung der Technologie und in der gegenwärtigen Finanzökonomie. Darüber hinaus wird die Frage diskutiert, wie das Feld der Erfassung der theaterwissenschaftlichen Gegenstände auf diese Transformationen unserer Zeit zu öffnen ist.

  • politique
  • Jean-Luc Nancy
  • art contemporain
  • contingence

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Marita Tatari

Marita Tatari

est professeure de philosophie à l’université de Patras. Elle a passé son doctorat à l'université Marc Bloch de Strasbourg avec Jean-Luc Nancy et son habilitation à diriger les recherches à Ruhr Universität Bochum. Elle était Humboldt-Fellow à l’UC Berkeley et le ZfL Berlin. Elle a enseigné à la Humboldt université et l’université des Arts à Berlin, ainsi qu’aux universités de Bâle, Bochum, Leipzig, Dresden et Kreta. Elle a été professeur en remplacement d’esthétique contemporaine à l’université de Musique et des Arts Performatifs à Stuttgart. Parmis ses publications sont les livres Kunstwerk als Handlung – Transformationen von Ausstellung und Teilnahme, Fink 2017, Orte des Unermesslichen – Theater nach der Geschichtsteleologie (Hsg.), diaphanes 2014, Heidegger et Rilke – Interprétation et partage de la poésie, L’Harmattan 2013, Ästhetische Universalität – Vom fortbestehenden Wir, Metzler (à paraître).
Autres textes de Marita Tatari parus chez DIAPHANES
Marita Tatari (éd.): Orte des Unermesslichen

Das Ende der Geschichtsteleologie wird als Voraussetzung einer Reflexion über die gegenwärtigen Künste begriffen. Jedoch bleiben gerade diejenigen ästhetischen und theaterwissenschaftlichen Diskurse, die in den neuen Kunstformen eine Überwindung der Tradition sehen, teleologisch. Vielleicht ist aber dieses Ende, das wir erleben, nicht als Überwindung, Bruch, Sprengung oder Verabschiedung zu verstehen, sondern – so eine Formulierung von Jean-Luc Nancy – als Mutation unseres Bezugs zu unseren Zwecken. Das vorliegende Buch diskutiert diesen Ansatz angesichts des Verhältnisses von Kunst und Politik, der Entwicklung der Technologie und der gegenwärtigen Finanzökonomie. Es stellt die Frage, was diese Mutation für die Analyse der Theatergeschichte und der Theaterpraxis bedeutet.