Mit der zunehmenden Verfügbarkeit biotechnologischer Methoden verschieben sich die künstlerischen Inszenierungsmodalitäten von Körperlichkeit. In einer Kunst der Transformation »in vivo« und »in vitro« verlagert sich der Fokus einerseits auf die mikroskopische Kleinstebene von Molekülen, Zellen, Enzymen etc., andererseits eröffnen sich Perspektiven der Inszenierung eines Lebenskontinuums, welches das Spektrum menschlicher Handlungen um die Aktionspotentiale des Tierischen und des Pflanzlichen erweitert. Es lässt sich ein die darstellende und bildende Kunst verbindender Trend hin zu inszenierter Präsenz erkennen, von einer »Kunst der Performance« zu einer generellen »Performativität in der Kunst«, die sich als »Molekulartheater« und »Mikroperformativität«, sowie im Spezialfall als »Mikrotransplantation«, manifestiert.
broché, 328 pages
PDF, 328 pages
Wissenschaftsnahe Arbeitsweisen von Künstlerinnen und Künstlern – oft als »künstlerische Forschung« bezeichnet – werfen Fragen der Produktion, des Teilens, des Dekonstruierens und der Wiederaneignung von Wissen auf. Verhältnisse von Objektivität und Subjektivität sind dabei stets untergründiges oder auch explizit angesprochenes Thema: Während von »den Wissenschaften« oft noch eine »objektive« Herangehensweise erwartet wird, reklamieren die Künste die Freiheit und das Recht auf »Subjektivität«. Es ist aber genau der schmale Grat zwischen diesen beiden Extremen, auf dem Definitionen künstlerischer und wissenschaftlicher Praktiken ausgehandelt werden. Der Band versammelt Positionen von Expertinnen und Experten aus Wissenschaften und Künsten sowie von Künstlerinnen und Künstlern zu diesem Thema.